
Zugegeben, der Sommer ist noch in vollem Gange. Bei 30 Grad, strahlendem Sonnenschein und grünen Bäumen denkt Mitte August noch niemand an den bevorstehenden Jahreszeitenwechsel. Doch der kommt schneller, als Sie gucken können. Erste Anzeichen werden sich schon bald im Garten finden. Gartentechnisch gibt es im Herbst einiges zu tun. Wir verraten Ihnen, wie Sie Ihren Garten Herbsttauglich machen, wenn der Sommer sich langsam verabschiedet. Neben Laub harken, das letzte Mal den Rasen mähen oder auch Pflanzen düngen, fallen einige Gartenarbeiten im Herbst an.
Samen sammeln
Die Gartenarbeit im Herbst beginnt bereits im September. Sind die Blumen Anfang September verblüht, ist die richtige Zeit Samen zu sammeln, um diese für die nächste Aussaat im Frühling nutzen zu können. Sammeln Sie die Samen an einem trockenen Tag und bewahren Sie sie in einem trockenen und lichtgeschützten Gefäß auf, um dann im Frühling davon profitieren zu können. Mit der Sammlerei sparen Sie sich nicht nur das Geld für neue Samen. Weil die Pflanzensamen die nächste Generation bereits bestehender Pflanzen sind, die in Ihrem Garten gut gedeihen konnten, stehen die Chancen gut, dass es ihre Nachfolger ihnen gleichtun. Ausschlaggebend ist der Boden, denn haben sich ihre Vorfahren darin wohlgefühlt, werden es die Pflanzensamen im Frühling vermutlich ebenso tun.
Pflanzen, Hecken und Rasen schneiden
Verblühte Pflanzen sehen nicht schön aus. Stauden werden daher in der Regel zurückgeschnitten, sobald sich ihre Stängel gen Boden neigen oder bereits vergammeln. In einem Naturgarten sieht das hingegen anders aus. Dort wird der Schnitt zumeist erst im Frühjahr vorgenommen. Im Winter können sie Insekten so als Unterschlupf dienen und Vögeln mit den Insekten eine Nahrungsquelle bieten. Mit Schnee bedeckt sehen die hohen Stängel zudem wunderschön aus.
Hecken schneiden Sie erst im Oktober, um brütende Vögel zu schützen. Für den Rückschnitt sollten Sie sich einen trockenen und bewölkten Tag aussuchen, jedoch nicht bei Frost. Büsche und Sträucher dünnen Sie sowohl oben und seitlich, als auch unten aus.
Zu den Gartenarbeiten im Herbst zählt auch ein letztes Mal das Rasen mähen. Das Pflegeprogramm enthält neben einem letzten Schnitt, bei dem der Rasen nicht kürzer als fünf Zentimeter und unbedingt bei einer Bodentemperatur über neun Grad geschnitten wird, ebenso eine Kur aus einem organischen Dünger. Achten Sie darauf, dass es sich dabei um einen Dünger mit einem hohen Kaliumanteil handelt. Enthält der Dünger hingegen mehr Stickstoff und Phosphor, wird er zum Wachstum angeregt. Das kann sich negativ auf die Blätter auswirken, die dann weicher und anfälliger sind. Laub harken gehört ebenso zur Pflege dazu, damit der Rasen keine braunen Stellen bekommt oder gar das Mooswachstum gefördert wird.
Herbstpflanzen düngen
Düngen kann auch im Herbst durchaus sinnvoll sein. Die Pflanzen benötigen Nährstoffe, um den Winter überstehen und im Frühjahr wieder erblühen zu können. Herbstpflanzen benötigen jedoch andere Nährstoffe als ihre Vorgänger. Zu den wichtigsten Nährstoffen einer Pflanze zählen Stickstoff, Phosphor und Kalium. Stickstoff und Phosphor benötigt die Pflanze für ein gesundes Wachstum. Im Herbst beziehungsweise während des Winters verfällt die Pflanze in einen Ruhemodus, wächst nicht und braucht daher weder Stickstoff noch Phosphor. Was sie hingegen unbedingt benötigt ist Kalium. Der Nährstoff ist für den Wasserhaushalt der Pflanze zuständig und erhöht den Salzgehalt des Zellsaftes. Dieser erhöhte Salzgehalt ist wichtig, um überwintern zu können, denn dieser lässt die Pflanzenzellen resistenter gegenüber Frost werden. Nutzen Sie also kaliumhaltigen Dünger, um Ihre Herbstpflanzen mit den richtigen Nährstoffen zu versorgen.
Garten bepflanzen im Herbst
Samen sammeln, Hecken zurückschneiden und den Rasen mähen zählen zu den wichtigen Aufgaben bei der Gartenarbeit im Herbst. Aber auch die Herbstpflanzen sollen im Garten Platz finden. September ist der Monat, in dem Sie auch weiterhin Ihre Beete bestücken können. Ob Pflanzen oder Gemüse – einige Sorten fühlen sich im September noch richtig wohl. Pfingstrosen und Schwertlilien gehören zu den Herbstpflanzen. Im September gepflanzt, können sie bis zum Winter problemlos neue Wurzeln bilden. Mit Beginn des Herbsts bietet es sich zudem an, Blumenzwiebeln zu pflanzen, damit diese im Frühling erblühen können. Neben Krokussen und Tulpen können das auch Lilien sein. Haben Sie bereits daran gedacht, Pak Choi, Blumenkohl und andere Kohlsorten im Haus vorzuziehen, können Sie diese im September in den Garten umsiedeln. Sowohl vorgezogene Pflanzen als auch Aussaaten können im Herbst lohnenswert sein. Manche Gemüsesorten, wie Wirsing oder Blumenkohl kommen mit den kühleren Temperaturen im Herbst zurecht. Radieschen oder auch bestimmte Salatsorten wachsen schnell und können bereits innerhalb weniger Wochen geerntet werden.
Daneben können Sie Umpflanzarbeiten vornehmen. Die Niederschlagsrate ist im Herbst höher, weshalb die Erde genügend Feuchtigkeit beinhaltet und damit ideal ist, um Umpflanzarbeiten vorzunehmen. Das kann den Vorteil haben, dass die Pflanzen neue Wurzeln bilden und dadurch im Frühling bereits gut gewachsen sind. Gleiches gilt für die Neupflanzungen. Generell empfiehlt es sich, den Garten zu bepflanzen wenn der Herbst naht. Dadurch kann verhindert werden, dass eine Bodenerosion aufgrund der leeren Beete entsteht. Füllen Sie daher Ihre Gemüsebeete und Ihren Ziergarten mit Herbstpflanzen.