
Möchten Sie über das Jahr verteilt verschiedene Gemüse- oder Obstsorten in einem Beet anbauen, müssen Sie die Fruchtfolge beachten. Fruchtfolge bedeutet, dass nur bestimmte Pflanzen nacheinander in das Beet pflanzen dürfen, wenn Sie eine gute Ernte erzielen wollen. Bereits im Mittelalter haben die Menschen herausgefunden, dass das Bestellen der Felder, damals noch als Dreifelderwirtschaft bezeichnet, langfristig den Boden und damit auch den Ertrag verbessert. Heute wird in der Landwirtschaft nach der Vierfelderwirtschaft gearbeitet, das Prinzip aus dem Mittelalter ist aber das gleiche. Drei Felder werden bewirtschaftet, eines erhält eine Gründüngung. Im Folgejahr zieht das Gemüse ein Feld weiter. Das bedeutet beispielsweise, dass der Kohlrabi von Feld eins in Feld zwei zieht. Feld eins bleibt frei und wird in diesem Jahr für die Gründüngung genutzt. Der Boden kann sich also erholen. Diese Form der Bewirtschaftung bildet die Grundlage für die Fruchtfolge, die in der Landwirtschaft, aber auch von Hobbygärtnern genutzt wird.
Fruchtfolge: So geht’s
Das Anbauen nach diesem Prinzip ist leicht, wenn im Vorfeld zwei Faktoren berücksichtigt werden, die für die Planung der Fruchtfolge unerlässlich sind:
- Pflanzenfamilie
- Nährstoffbedarf
Gemüsesorten werden in Pflanzenfamilien eingeordnet. Es gibt Kreuzblütler, Doldenblütler, Schmetterlingsblütler, Gänsefußgewächse, Nachtschattengewächse und Kürbisgewächse. Wichtig bei der Fruchtfolge ist, dass sie Ihr Gemüse aus derselben Pflanzenfamilie nicht nacheinander in dasselbe Beet pflanzen. Das bedeutet, dass Sie beispielsweise Kreuzblütler nicht nach Kreuzblütlern in den gleichen Abschnitt Pflanzen, sondern nach der Ernte gegen Sorten aus einer anderen Pflanzenfamilie austauschen.
Der Nährstoffbedarf der einzelnen Pflanzen wird ebenfalls unterteilt und zwar in Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer. Diese Unterteilung ist für den Fruchtwechsel wichtig. Für die Fruchtfolge bedeutet das, dass Sie in Abschnitt eins Starkzehrer anbauen. Im darauffolgenden Jahr werden in diesem Abschnitt Mittelzehrer gepflanzt und nach einem weiteren Jahr dann Schwachzehrer. Das ist sinnvoll, weil Starkzehrer den höchsten Nährstoffbedarf haben und Schwachzehrer den geringsten. In Jahr drei sind dann also nur noch in geringen Mengen Nährstoffe im Boden vorhanden, die für Stark- und Mittelzehrer nicht ausreichend wären, für die Schwachzehrer hingegen schon. Im vierten Jahr hat der Abschnitt eine Pause verdient und bekommt eine Gründüngung, um im Jahr darauf wieder mit ausreichend Nährstoffen versorgt zu sein. Sollten die Starkzehrer die Nährstoffe zu sehr aus dem Boden gezogen haben, empfiehlt es sich das Beet mit organischem Dünger zu versorgen. So werden die Mittelzehrer auch mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.
Die Fruchtfolge bei Kartoffeln wäre dann wie folgt:
Kartoffeln gehören zu den Starkzehrern. Nach der Ernte bietet es sich daher an, Mittelzehrer wir Karotten, Pastinaken oder auch Rote Beete in den Beetabschnitt zu pflanzen. Als sogenannte Vorkulturen kommen schnellwachsende Sorten wie Spinat, Salat oder Radieschen infrage. Kartoffeln gehören außerdem zu den Pflanzen, die ein Beet nicht das ganze Jahr über belegen. Aus diesem Grund sind Vor- und Nachkulturen wichtig, um das Beet das ganze Jahr über nutzen zu können.
Vorteile einer Fruchtfolge
Mit der Planung und Einhaltung einer Fruchtfolge ergeben sich viele Vorteile. Einerseits beugen Sie einer Bodenmüdigkeit vor, da Sie die Beetabschnitte vielseitig bewirtschaften und damit auch verschiedene Nährstoffe aus dem Boden gezogen werden. Würden Sie das Beet nur einseitig bepflanzen, schwächt das den Boden, da auch nur bestimmte Nährstoffe aus dem Boden gezogen werden. Die Ausbreitung von Krankheiten wird durch das Vierfelderprinzip erschwert, da im Wechsel immer andere Pflanzenfamilien Einzug halten. Das macht es für Schädlinge auch schwerer, sich zu verbreiten.
Erstellen Sie sich in jedem Fall einen Fruchtfolgeplan, sodass Sie den Überblick behalten, was in welchem Jahr wo gewachsen ist. Was Sie anbauen, ist Ihnen überlassen. Für die Gründüngung eignen sich vor allem Pflanzen, die zu einer Pflanzenfamilie gehören, die nicht im Gemüsebeet vertreten ist. Damit erleichterst du dir die Planung deiner Fruchtfolge.